Ärztezentrum
Einsiedeln
055 418 07 00
Arztpraxis
Rothenthurm
041 838 12 21
Ärztlicher Notfalldienst – 0840 41 41 41
Grosse gemalte und fotografierte Vielfalt
8. Jahresausstellung im «MedicoPlus» in Einsiedeln
Neuer Hausarzt bei MedicoPlus
Dr. med. Antoine Chaix, Facharzt FMH für Allgemeinmedizin
Der «Blick» fährt grobes Geschütz gegen das Ameos Spital auf
Das Ärztezentrum MedicoPlus Einsiedeln steht zum Ameos Spital Einsiedeln
Neue Hausärztin bei MedicoPlus
Dr. med. Stefanie Marggi, Fachärztin FMH für Innere Medizin
Tumor-Sprechstunde
Dr. med. Axel Mischo, Facharzt FMH für Innere Medizin sowie für Medizinische Onkologie
Künstlerisch geprägte Praxisräume
Vernissage im MedicoPlus Ärztezentrum Einsiedeln
1 Herzspezialisten-Team, 2 Praxisstandorte
MedicoPlus Ärztezentrum Einsiedeln und Herzpraxis Pfäffikon SZ
Infos zur Patienten-Rechnungskopie
Bitte melden Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und Ihre Natel-Nummer.


Künstlerisch geprägte Praxisräume

Vernissage im MedicoPlus Ärztezentrum Einsiedeln


Zum siebten Mal präsentiert das MedicoPlus Ärzte­zentrum in Einsiedeln in seinen Räumlich­keiten Kunst. Die Ausstellung der besonderen Art in den Gängen und Behandlungszimmern wurde am 15. April 2023 im Beisein der fünf Kunst­schaffenden eröffnet.

15.4.2023 – Man kann sich das Ärzte­zentrum an der Spitalstrasse ohne Kunstwerke mittler­weile gar nicht mehr vor­stellen. Bereits zum siebten Mal konnte der Geschäfts­leiter und Arzt Simon Stäuble das Vernissagen­publikum begrüssen.

Kaum jemandem steht hier der Sinn nach Kunst …

Die Menschen, die im Praxis­zentrum ein und aus gehen, befinden sich in ganz unter­schiedlichen Verfassungen und kaum jemandem steht dabei der Sinn nach Kunst. Sie kommen, um ihre ganz individuelle Krankheit abklären und behandeln zu lassen oder sie begleiten besorgt Angehörige auf einem möglicherweise schweren Gang.

Die hier gezeigte Kunst hat einen anderen Stelle­nwert als in einem Museum oder in einer Galerie. Möglicher­weise wird sie nur beiläufig wahr­genommen. Bei der Auswahl der Bilder und Fotografien ist Finger­spitzen­gefühl gefragt, denn die Werke sollten als angenehm, vielleicht als Ablenkung oder Überraschung wahr­genommen werden, wenn auch nur unter­bewusst. Kurator Zeno Schneider verfügt als Kultur­schaffender und ehemaliger Arzt über diese Sensibilität und hat auf den Etagen fünf stilistisch und thematisch unabhängige Werk­schauen zusammen­gestellt.

Ein Farbenrausch im Untergeschoss

Das MedicoPlus ist ein besonderer Kunst­raum, fehlen ihm doch gross­zügige Räumlich­keiten, die einen distanzier­ten Blick auf Kunst­werke erlauben würden. An die Präsentation von sperrigen Skulpturen ist gar nicht zu denken. In den engen Gängen und Praxis­räumen sind deshalb vor allem klein­formatige Bilder zu sehen, einzig das Untergeschoss ist etwas grosszügiger dimensioniert.

Dort wird man denn auch von einem prächtigen Farbenspiel empfangen: Die expressiven Gemälde von Monika Dittrich-Schneider bringen die nüchternen Wände zum Leuchten. Bunte Vögel, abstrakte Symbol­figuren und chiffrierte Texte ziehen einen in ihren Bann und beflügeln die Fantasie. In den gross­zügigen Farb­kompositionen entdeckt man je länger, je mehr Details, die einen vergessen lassen, dass man auf einen Röntgen­termin wartet.

Werkschauen von zwei Altmeistern

Im Parterre des MedicoPlus sind Bilder von Walter Hintermann zu sehen. Der ehemalige Zeichen­lehrer am Seminar Rickenbach ist fasziniert von den Formen der Natur. Ganz besonders fasziniert ist er von der Ober­fläche von Nagelfluh-Gestein und – speziell – von der Haut von Kröten. So unter­schiedlich die beiden Materialien sind, sind ihnen doch rundliche, höckerige Erhebungen gemeinsam. Walter Hintermann ist fasziniert von diesen «geheimnisvollen Löchern», die einen wie Augen anschauen, und abstrahiert sie zeichnerisch, malerisch und als Collagen. Was abstrakt wirkt, ist der Natur abgeschaut.

Im ersten Stock präsentiert Alfons Bürgler eine kleine Werkschau über sein jahrzehnte­langes Schaffen. Sie zeigt wie im Zeit­raffer seine viel­gestaltige künstlerische Entwicklung auf: Frühe Linol­schnitte und andere Druck­grafiken hängen neben meditativen Aquarellen und abstrakten Kompositionen. Die neueren Werke, die er «Körper­schriften» nennt, kennen Besucherinnen und Besucher des nahe gelegenen Gesundheits­zentrums, wo mehrere Werke Bürglers mit den typischen, unzähligen Figürchen zu sehen sind.

Faszinierende Antarktis

Im zweiten Stock befinden sich die Praxis­räume für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Dort präsentiert die in Einsiedeln lebende Fotografin Liselotte Maag Bilder, die sie auf der «Reise ihres Lebens» in der Antarktis geschossen hat. Neben ästhetischen Fotografien der unberührten, unfassbar schönen Land­schaften des Südpols tummeln sich Robben und Pinguine auf präzisen Schnapp­schüssen.

Liselotte Maags einnehmende Natur­fotografien wurden bewusst auf der Kinder­abteilung platziert, denn die teils in drolligen Situationen foto­grafierten Tiere sind unter anderem auch eine wunderbare Ablenkung für kleine Patientinnen und Patienten. Liselotte Maag möchte nicht als Künstlerin bezeichnet werden, aber mit ihrem untrüglichen Blick für das Wesentliche, der technischen Perfektion ihrer Fotografien und der Leidenschaft für das Schöne steht sie «Kunst­schaffenden» in nichts nach.

Bilder aus Naturfarben

Die Natur spielt auch im Schaffen von Mary Anne Imhof eine zentrale Rolle, wenn auch in einer ganz anderen Art. Ihr künstlerischer Schwer­punkt liegt auf dem Sammeln und Her­stellen von natürlichen Pigmenten aus anorganischen und organischen Stoffen und auf der Herstellung eigener Mal­farben mit den gewonnenen Pigmenten. Die in weichen, erdigen Tönen gestalteten Werke sind ein Spiel mit Formen und unzähligen Farben.

Während der Corona-Zeit hat Mary Anne Imhof auf der Kanaren­insel La Gomera ein künstle­risches Herbarium der dortigen Pflanzen­welt erstellt. Entstanden ist ein Kaleidoskop von zarten Pflanzen­umrissen, eine bleibende Liebes­erklärung an die Insel, auf der die Künstlerin zeitweise lebt.

Wie oft schon musste man im MedicoPlus länger als erwartet auf den verein­barten Arzt­termin warten. Es ist müssig und ungesund, sich in dieser Situation zu ärgern. Eine Runde durch den Gang, eine kurze Betrachtung der aus­ge­stellten Kunst­werke verkürzt die Warte­zeit, senkt eventuell den Blut­druck und macht aus der scheinbar verlorenen eine gewonnene Zeit. Die gezeigten Werke und Fotografien sind nun ein ganzes Jahr lang zu betrachten.

Text und Fotos: Gina Graber